Die Rasur der Schamhaare ist heutzutage schon fast zu einem Muss geworden. Eine neue Erfindung ist sie jedoch nicht – die Haarentfernung ist eine uralte Tradition.
Schon vor mehr als tausend Jahren entledigten sich Menschen im Orient ihrer Schamhaare. Und auch die Ägypter, Griechen und Römer sollen bereits einen blanken Intimbereich favorisiert haben. Bei der Haarentfernung kamen ganz unterschiedliche Mittel zum Einsatz.
Gründe für die Entfernung der Schamhaare
Die Beweggründe für die Haarentfernung waren häufig hygienischer Natur, denn Schamhaare bieten Bakterien und Parasiten optimale Lebensbedingungen. Aber auch die Entfernung der Schamhaare aus ästhetischen Gründen hat in vielen Kulturen schon eine lange Tradition. Im alten Ägypten galt die blanke Scham als besonderer sexueller Reiz, ebenso wie im antiken Rom. Für die Entfernung der Intimbehaarung verwendeten sie Mittel, die aus verschiedenen Pflanzen, Fetten und Harzen hergestellt wurden. Als erste Rasierer dienten bearbeitete Steine oder scharfkantige Muscheln.
Wandelndes Schönheitsideal

Doch nicht immer galten abrasierte Schamhaare als das Nonplusultra. Im 17. und 18. Jahrhundert beispielsweise war eine üppige Schambehaarung in Mode. Denn eine unrasierte Scham ließ darauf schließen, dass die Frau gesund war. Wer an einer zu dieser Zeit weitverbreiteten Geschlechtskrankheit litt, musste die Schamhaare üblicherweise entfernen. Fehlende Haare konnten jedoch auch durch Schamhaarperücken, "Merkins" genannt, ersetzt werden. Heutzutage geht aber der Trend immer mehr zu einer haarlosen Scham. Der Kulturwissenschaftlerin und Journalistin Mithu M. Sanyal zufolge hat diese Präferenz auch religiöse Ursachen. So werden im islamischen Glauben Schamhaare als unrein angesehen und sollen deshalb regelmäßig entfernt werden. In anderen Kulturen hingegen ist volles Schamhaar ein Symbol für Weiblichkeit und wird deshalb auch nicht abrasiert.
Medizinisch gesehen gibt es sowohl für eine rasierte als auch für eine unrasierte Scham Vor- und Nachteile. Abrasierte Schamhaare verhindern einen Filzlausbefall und bieten Bakterien weniger Nährboden. Aber auch die Haarentfernung ist mit Risiken verbunden: Kleine Verletzungen der Haut oder der Haarwurzeln können zu verschiedenen Entzündungsreaktionen oder auch Warzen führen.

Foto: istockphoto
Der Intimbereich ist bei der Haarentfernung besonders beliebt - gerade im Sommer. Hier gibt es diverse Haarentfernungsmöglichkeiten.