Jeder User hinterlässt im Internet Spuren. Wenn Daten in Verbindung mit dem Namen einmal gespeichert sind, lassen sie sich nur schwer wieder entfernen. So klappt's trotzdem.
Nacktfotos, die der oder die rachsüchtige Ex ins Netz gestellt hat, ein unangenehmes Party-Bild, das für die Jobsuche nicht unbedingt förderlich sein dürfte, oder peinliche Fragen, die man selbst in einem Forum gestellt hat: Beim googeln seines Namens oder anderer privater Daten stößt so mancher Internet-Nutzer auf unangenehme Einträge. Das Schlimmste daran: Das Netz vergisst nie. Der Suchmaschinen-Zwischenspeicher macht selbst gelöschte Beiträge noch über einen Zeitraum von rund vier Wochen nach dem letzten "Im-Cache"-Aufruf abrufbar. Niemand weiß, wer im Besitz der einmal geposteten Daten ist - jeder kann sie auf seinen privaten Rechner heruntergeladen haben und damit Schindluder treiben.
Wer selbst gegen unerwünschte Inhalte aktiv werden möchte, sollte zunächst versuchen, den Betreiber der jeweiligen Homepage in einer E-Mail zu bitten, den problematischen Eintrag von der Webseite zu entfernen. Dabei sollten Sie ganz konkret sagen, was gelöscht werden soll und wo sich dieser Content befindet. Ist auf der Seite kein "Impressum" zu finden, lassen sich Webmaster und Anschrift meist über die Internetadresse (URL) ausfindig machen. Hilfreich ist dafür die Registrierungsstelle www.denic.de: einfach den Domainnamen eingeben - schon wird der Betreiber mit Adresse angezeigt.
Schwerere Geschütze
Weigert sich dieser, den Content zu löschen oder reagiert er nicht, so kann ein Beschwerdebrief mit Hinweis auf die rechtliche Verpflichtung sinnvoll sein. Eine Vorlage dafür hat www.computerbild.de erstellt. Eine Mail bzw. ein Brief an den Datenschutzbeauftragten des Bundeslandes, in dem der Webmaster lebt, sollte die letzte Instanz sein. Eine vollständige Liste der Datenschutzbeauftragten aller Bundesländer finden sie unter www.bfdi.bund.de
Zu viel Aufwand? Kein Problem, verschiedene Anbieter haben sich auf die Datenlöschung im WWW - neudeutsch: "Reputation Management" - spezialisiert. Das Entfernen eines einzigen Eintrags kostet zwischen 20 und 30 Euro. Der monatliche Report über neue und alte Dateneinträge kostet jeweils rund zehn Euro.
Die größten Anbieter in Deutschland sind zurzeit:
www.reputationdefender.de
www.datenwachschutz.de
www.deinguterruf.de
www.saubereweste.de
Für Geschäftskunden: www.webreputation.com
Wichtig: umsichtiges Surfen
Damit es gar nicht erst zu unerwünschten Einträgen im Internet kommt, raten Experten zu einem umsichtigen Surf-Verhalten: In Foren sollte niemals der richtige Name als Nickname verwendet werden. Zudem ist es sinnvoll, nicht immer und überall unter dem gleichen Spitznamen Beiträge zu posten. E-Mail-Adressen sollten so selten wie möglich angegeben werden. Falls es sich gar nicht vermeiden lässt, ist es ratsam, das @-Zeichen durch ein "(at)" zu ersetzen.
Private Fotos sind im Papier-Fotoalbum besser aufgehoben als im WWW - besonders, wenn sie Menschen beim Trinken, Rauchen, Feiern oder halbnackt am Strand zeigen. Schon gar nicht sollte man die Bilder nach den abgebildeten Personen benennen. Das Gleiche gilt für Videos.
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