Am 25. November 2018 findet der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen statt: Noch immer gibt es zahlreiche Betroffene, die über ihr Leid schweigen. Damit sich das ändert, hat die Bundesregierung ein Hilfetelefon ins Leben gerufen.
2017 gab es in Deutschland über 138.000 Opfer häuslicher Gewalt, 82 Prozent davon waren weiblich, wie die Bundesregierung mitteilt. 147 Frauen starben sogar durch die sogenannte Partnerschaftsgewalt. Um den Opfern zu helfen, hat Bundesfamilienministerin Franziska Giffey nun die neue Kampagne des Hilfetelefons "Gewalt gegen Frauen" vorgestellt, in der auch Bambi-Preisträgerin Alina Levshin mitwirkt.
Gewalt an Frauen: Das große Schweigen
Die Zahlen, die der Bundesregierung vorliegen, sind erschreckend, doch noch schlimmer: Obwohl jede dritte Frau mindestens einmal im Leben Opfer von Gewalt wird, suchen nur 20 Prozent Hilfe. Eine neue Maßnahme, um mehr Betroffene zu erreichen, ist das bundesweite Hilfetelefon "Gewalt gegen Frauen". Unter der Nummer 0 8000 116 016 und über die Internetseite "hilfetelefon.de" können Frauen an 365 Tagen im Jahr, rund um die Uhr und in 18 Sprachen um Unterstützung ersuchen. Der Dienst ist anonym und kostenfrei. "Mit der neuen Kampagne 'Aber jetzt rede ich' wollen wir noch mehr Betroffenen Mut machen, sich Hilfe zu holen und Unterstützungsangebote wahrzunehmen", sagte Giffey.
Dabei spiele es keine Rolle, ob die Anruferinnen Gewalt in der Partnerschaft, Mobbing, Stalking, Zwangsheirat, Vergewaltigung oder Menschenhandel erlebt haben. Auf Wunsch vermitteln die Beraterinnen den Kontakt zu einer Unterstützungseinrichtung vor Ort. "Wer so etwas erlebt, redet nicht gern darüber. Aber wir müssen darüber sprechen. Und wir müssen etwas gegen Gewalt an Frauen tun", erklärte die Bundesfamilienministerin.
Das Hilfetelefon: Gewalt kann jede treffen
Um das Hilfsangebot bekannt zu machen, wurde eine Werbeaktion bestehend aus einem Spot, Plakaten, Hörfunkwerbung und zahlreichen Informationsmaterialien ins Leben gerufen. In dem Spot bringt es Schauspielerin Alina Levshin auf den Punkt: "Jede Frau, die körperliche oder sexuelle Gewalt erlebt, sollte es nicht länger dulden und sich beim Hilfetelefon melden."
Der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen: Was steckt dahinter?
1981 riefen Feministinnen in Kolumbien den 25. November als Gedenktag für die Opfer von Gewalt an Frauen und Mädchen aus. 1999 wurde er auch von den Vereinten Nationen als offizieller internationaler Gedenktag anerkannt. Bei dem Datum handelt es sich um den Todestag der drei Schwestern Mirabal aus der Dominikanischen Republik 1960. Diese waren nach monatelanger Folter vom militärischen Geheimdienst getötet worden. Als Grund für die Hinrichtungen gelten ihre Aktivitäten gegen den Diktator Rafael Leónidas Trujillo Molina.

Getty Images
Du bist Opfer von Gewalt geworden? Dann wende dich an das Hilfetelefon der Bundesregierung.