Heilfasten mit Gemüsebrühe, Saft oder Buttermilch? fem.com stellt die bekanntesten Heilfasten-Formen vor.

Grundsätzlich gilt: Beim Heilfasten sollte langsam angefangen werden und die körperliche Kondition durch eine kompetent Fachkraft im Vornherein abgeklärt werden. Sind Sie körperlich und geistig fit genug, steht Ihnen nach einer ausführlichen Fastenplanung nichts mehr im Weg. Doch was für Formen des Heilfastens gibt es eigentlich?
Buchinger Heilfasten
Beim Heilfasten des deutschen Arzt Otto Buchinger nimmt der Fastende Tee und Wasser Säfte, gelegentlich auch Gemüsebrühe, Honig und Säfte zu sich, um wenigstens eine kleine Menge an Vitaminen und Mineralien zu erhalten. Diese Trink-Kur sollte von etwa zehn bis maximal 40 Tagen gemacht werden - bei mehrwöchigen Kuren sollte ein therapeutisch begleitetes Heilfasten in Betracht gezogen werden.
Die Franz-Xaver-Mayr-Kur
Zwar ist die Grundlage dieser Fasten-Art eine Milch-Semmel-Diät, zusätzlich folgt der Fastende einem individuellen Ernährungsplan. Viel Flüssigkeit in Form von Tee und Wasser sollen den Darm bereits im Vorfeld säubern. Der österreichische Arzt setzte auf drei Stufen: Schonung, Säuberung und Schulung. Gerade durch das 40- bis 60-malige Kauen eines altbackenen Brötchens sollen schlechte Essensgewohnheiten langfristig verändert werden. Die Kur sollte mindestens drei Wochen - am besten wieder unter fachkundiger Anleitung - durchgeführt werden.
Fasten nach Hildegard von Bingen
Beim Heilfasten von Hildegard von Bingen, die als erste deutsche Naturärztin galt, werden bis zu 800 Kalorien am Tag zu sich genommen. Hauptbestandteil des Fastenplans sind gekochter Dinkelschrot und gedünstete Äpfel.
Molkefasten
Wie der Name schon sagt nimmt man während des Tages ein Liter Molke zu sich und zur Vitamin-, Mineralien- und Kalorienzufuhr einen halben Liter Obstsaft, sowie drei Liter kohlensäurefreies Wasser. zusätzliche Darmreinigung verspricht sich dieses Art des Heilfastens von einem morgendlichen Glas Sauerkraut- oder Pflaumensaft.
Saftfasten und Teefasten
Neben Tee und Wasser soll beim Saftfasten durch das Trinken von Frucht- und Gemüsesäften die Vitamin- und Mineralstoffzufuhr des Körpers bedingt aufrechterhalten werden. Dadurch ist das Saftfasten gesundheitlich eher zu vertreten, als das reine Teefasten, das von Ärzten aufgrund seiner Extremität nur vollkommen gesunden Menschen empfohlen wird. Außerdem wird das Saftfasten mit einigen Fitnessübungen kombiniert - Ziel des Heilfastens ist es also nicht nur den Körper zu reinigen, sondern eine allgemeine Verbesserung des Gesundheitszustands zu erreichen.
Früchtefasten
Während der fünftägigen bis zweiwöchigen Kur nimmt der Fastende ausschließlich unbehandelte Früchte, Gemüse, Nüsse und Kräuter zu sich. Dadurch soll der Körper nicht nur gereinigt werden, sondern auch der Säure-Basen-Haushalt wieder in Einklang kommen.
Schrothkur
Bei der Schrothkur wechseln sich Trink- und Trockentage ab. Bei der klassischen Form wird an den "trockenen" Tagen gerade einmal ein halber Liter Flüssigkeit getrunken, an den Trinktagen dementsprechend viel. Hinzu kommt eine salz- und fettlose Kost, die ebenfalls eiweißarm sein soll. Abgerundet wird die Kur durch sogenannte Schrothsche Packungen. Diese feuchten Wickel bleiben über Nacht am Körper, der mit Wärmflaschen warmgehalten werden soll. Die klassische Schrothkur wird von Ernährungswissenschaftlern und Medizinern wegen der extremen Mangeldiät abgelehnt. Mittlerweile gibt es aber modernere Versionen, die fürs Fasten geeignet sind.
Markert-Diät
Die Markert nennt sich zwar Diät - der Mediziner Dieter Markert erfand das Verfahren mit dem primären Ziel der Gewichtsabnahme, was beim Heilfasten nicht im Vordergrund steht -, doch eigentlich ist es eine Form des Heilfastens. Bei dieser Trink-Kur wird neben Gemüsebrühen und Säften ein Eiweißprodukt, bestehend aus Soja- und Milcheiweiß (erhältlich in Apotheken) zu sich genommen. Durch das zusätzliche Eiweiß sollen Heißhungerattacken und der Muskelabbau entgegen gewirkt werden. Als langfristige Körperumstellungsmaßnahme ist die Markert-Diät nicht geeignet - der Jo-Jo-Effekt fast unvermeidlich. Als Heilfasten-Methode ist sie jedoch anwendbar.
Welche Art des Heilfastens für Sie in Frage kommt, sollten Sie stets mit einem Fachmann besprechen. Einfach "Drauf-los-Fasten" kann schnell gefährlich werden. Am besten wendet man sich an Kurkliniken, Kurhäuser, Kurhotels und Pensionen, die einen therapeutisch betreuten Heilfasten-Urlaub anbieten.

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Heilfasten: Welche Arten gibt es?