Tasmanien: entlegen, naturbelassen, mystisch. Sieben Tipps für das Sehnsuchtsziel am Ende der Welt.

Das Museum of Old and New Art, kurz MONA, ist schon für sich einen Besuch Tasmaniens wert. Der exzentrische Multimillionär David Walsh ließ das vielleicht außergewöhnlichste Kunstmuseum der Welt in eine Sandsteinklippe hineinbauen. Drei Stockwerke geht es hinunter in den Fels – allein die Architektur dieses, wie Walsh es nennt "subversiven Disneylands für Erwachsene" ist ein Kunstwerk. Gefüllt sind die unterirdischen Hallen und Gänge primär mit allerlei zeitgenössischer Schock-Kunst von international renommierten Künstlern. Spannung und Befremdung sind hier garantiert. Walsh durchstreift seine morbide Sammlung übrigens gern mitten in der Nacht. Ein absolutes Muss! www.mona.net.au

Einst beherbergte das Gebäude mit seinen meterdicken Sandsteinwänden direkt am Hafen der Inselhauptstadt Hobart eine Marmeladenfabrik. Heute befindet sich in dem von preisgekrönten Architekten restaurierte und umgebaute Hauskomplex das Henry Jones Art Hotel in dessen verwinkelten Gängen Gemälde und Fotografien tasmanischer Künstler ausgestellt werden. Wer sich gezielt für die Kunst der Aborigines interessiert, wird in der benachbarten Galerie Art Mob fündig, wo Euan Hills originale Werke australischer Ureinwohner anbietet. Nur allzu verständlich, dass sich hier besonders viele Besucher des MONA einbuchen. www.thehenryjones.com

Kaum etwas verbindet man so sehr mit Australiens Inselstaat, wie unberührte, einzigartige Natur. Jede Menge davon zu finden gibt es im rund 1.600 Quadratkilometer großen Cradle-Mountain-Lake-St.-Clair-Nationalpark. Hier warten verwunschene Hügellandschaften, Regenwald, Schluchten und Moore und bilden eine Landschaft wie aus einer anderen Welt – oder aus einem Fantasyfilm. Wer ein paar Tage Zeit mitbringt sollte unbedingt den Overland Track entlangwandern, der das Cradle Valley am Nordende des Parks mit dem Lake St. Clair am Südende verbindet – unvergesslich!
Zum Ausspannen danach empfiehlt sich mindestens eine Nacht in einer der Cabins der Peppers Cradle Mountain Lodge. Entweder im Jacuzzi auf der eigenen Terrasse oder im hauseigenen Spa mit Ausblick auf den den Fluss und den umgebenden Urwald. Den Weg von der Cabin zum Restaurant sollte man möglichst zu Fuß absolvieren, denn hier sind jede Menge meist recht entspannte Wombats unterwegs. www.peppers.com.au

Wer die tasmanische Tierwelt praktisch zum Anfassen erleben möchte, sollte auch dem Bonorong Wildlife Sanctuary einen Besuch abstatten. In diesem mit viel Liebe und auf Spendenbasis geführten Wildtier-Schutzpark kann man (unter freundlicher Aufsicht) sogar unfassbar niedlichen Wombat-Nachwuchs streicheln. Oder mit einem tasmanischen Koala auf Tuchfühlung gehen. Auch ein sprechender Kakadu, Opossums, Emus, jede Menge Kängurus , Tasmanische Teufel, Kookaburras und andere typisch tasmanische Spezies sind hier aus nächster Nähe zu beobachten. www.bonorong.com.au
Auch für seine gigantischen so gut wie unberührten Strände ist Tasmanien weltberühmt. Ein Must ist die geradezu unwirklich schöne, wie eine Sichel geschwungene Wineglass Bay, die man unbedingt von oben betrachten muss. Den Wineglass Bay Lookout erreicht man in nur einer halben Stunde, auf dem Rückweg dann einen "Umweg" hinunter in die Bucht einlegen. An Sonnentagen leuchtet das Wasser hier türkisblau – und nicht selten hat man den ausgedehnten Sandstrand sogar ganz für sich allein. Ein weiterer legendärer Küstenabschnitt ist die Bay of Fires an der Ostseite der Insel mit einer ganzen Reihe an gigantischen Sandstränden, die sich in etwa vier Tagen durch die umgebenden Naturschutzgebiete entlangwandern lassen. www.wineglassbay.com; www.bayoffires.com.au

Zuletzt noch ein kulinarischer Tipp, der nicht nur vor Ort für Verzückung sorgen dürfte, sondern auch für die perfekten Mitbringsel garantiert. Die Honey Farm im Örtchen Chudleigh ist ein Mekka für Menschen mit Vorliebe für Süßes, insbesondere Honigsüßes. Hier gibt es nicht nur den weltbekannten Manuka-Honig, sondern Honig in einer Ihnen bis dahin sicherlich unbekannten Geschmacksvielfalt. Karamell-Honig ("geeignet als Eiscreme-Topping oder Süßungsmittel für schwarzen Kaffee") reiht sich an buttrigen Vanillehonig ("schmeckt besonders gut in Tee") und Zimthonig ("toll in heißer Schokolade und auf Pfannkuchen"), um nur drei der zig Varianten zu nennen, mit denen Sie sich und ihren Liebsten die Zeit nach der Rückkehr aus Tasmanien versüßen können. Jede Sorte kann vorab gekostet werden. Sensationell auch das mit Honig gesüßte Eis! www.thehoneyfarm.com.au
Weitere Informationen zu Tasmanien unter www.discovertasmania.com und www.australia.com
Mit der australischen Airline Quantas fliegen Sie täglich von Frankfurt auf den fünften Kontinent. Nach Hobart empfiehlt sich der Flug über Melbourne. Weitere Informationen unter: www.qantas.com
Text: Melanie Vogel

Fotos: Tourism Australia
Tasmanien (von oben nach unten): Bay of Fires, Cradle Mountain Lodge, Wineglass Bay und Ausblick auf die Inselhauptstadt Hobart.