Wurde ja auch höchste Zeit! "Skinny Bitch",ein Ernährungs-Guide, der in den USA innerhalb kürzester Zeit die Bestsellerlisten (und das Regal jedes figurbewussten Hollywoodstars) stürmte, erscheint endlich auf Deutsch.
Auf äußerst unterhaltsame und spannende Weise räumen die beiden

Autorinnen Rory Freedman und Kim Barnouin mit weit verbreiteten Ernährungslügen auf, und stellen eine Ernährungsweise vor, die das unmöglich Geglaubte möglich macht: Essen mit
fem traf Autorin Rory Freedman zum
Wie seid Ihr darauf gekommen Euch so ausgiebig mit dem Thema Ernährung auseinanderzusetzen?
Wir sind schon immer richtige Food-Junkies gewesen. Nur: Im Gegensatz zu heute haben wir uns früher mit Junk-Food vollgestopft. Irgendwann erkannten wir, dass wir damit nicht wirklich zu unserem Wohl oder dem Wohl der Gesellschaft beitrugen. Im Zuge der Auseinandersetzung mit dem Thema stellten wir fest, dass wir uns die Bäuche auch dann noch mit den leckersten Sachen vollschlagen konnten, wenn unser Speiseplan auf ethisch korrekten Entscheidungen beruhte. Wir entschlossen uns dazu, unser Wissen zu teilen, um anderen Menschen die Möglichkeit zu geben, ihr Leben zu verbessern.
Was ist die größte Ernährungslüge, die in unserer westlichen Gesellschaft existiert?
Dass wir dringend Milchprodukte brauchen, um eine ausreichende Versorgung mit Calcium sicherzustellen. Das ist völliger Schwachsinn. Wir sind die einzige Spezies auf Erden, die im ausgewachsenen Zustand Milch verzehrt, beziehungsweise die Milch einer anderen Spezies zu sich nimmt. Es ist kein Zufall, dass wir die einzigen Lebewesen sind, die an Osteoporose leiden. Kuhmilch ist kein spezielles, lebensnotwendiges Nahrungsmittel. Sie ist nicht besser als die Milch von Lamas, Gorillas oder Zebras. Lediglich die Nahrungsmittelindustrie hat entschieden, dass die Produktion von Kuhmilch sich am kostengünstigsten einrichten lassen würde. Würden Sie heute - als erwachsener Mensch - Muttermilch trinken? Natürlich nicht. Allein der Gedanke erscheint uns geradezu abstoßend. Aber die Milch einer anderen Spezies zu trinken kommt uns ganz normal vor…
Unser Milchkonsum widerspricht nicht nur dem gesunden Menschenverstand, er bewirkt auch genau das Gegenteil von dem, was uns die Milchindustrie fälschlicherweise einbläut. Die renommierten Universitäten Harvard, Yale und Penn State sowie die National Institutes of Health untersuchten alle auf wissenschaftlicher Ebene den Einfluss von Milchprodukten auf die Knochendichte. Keine dieser Studien konnte belegen, dass der Konsum von Milchprodukten Osteoporose verhinderte. Im Gegenteil! Wissenschaftler in Yale kamen nach der Auswertung von 34 verschiedenen Studien aus 16 verschiedenen Ländern zu dem Schluss, dass die Osteoporose-Rate gerade in den Ländern am höchsten ist, wo auch am meisten Fleisch und Milchprodukte konsumiert werden.
Wann hast Du selbst angefangen, Dich so zu ernähren, wie Ihr es in "Skinny Bitch" empfehlt. Welchen Einfluss hatte die Ernährungsumstellung auf Dein Gesamtbefinden?
Früher war ich eine faule, lethargische, unglückliche Zicke, mein ganzes Leben drehte sich nur um mich. Als ich meine Ernährung umstellte, hat sich mein gesamtes Leben auf unglaubliche und absolut unvorhersehbare Weise verändert. Ich esse nun seit rund 15 Jahren nach der Skinny Bitch-Methode und ich bin gesünder, habe mehr Energie, bin fitter und glücklicher als jemals zuvor.
Auf dem Weg zum Schlachter hören Tiere die Angst- und Schmerzensschreie der anderen Tiere, die vor ihnen getötet werden. Sie sind in Panik, weil sie spüren, dass auch sie selbst gleich getötet werden. Wenn ihnen ihre Kälber genommen werden, drehen Kühe regelrecht durch, sie treten gegen die Stallwände, rasend vor Wut und Frustration - und in ihrer Trauer weinen sie sogar echte Tränen. Diese Emotionen - Panik, Trauer und Wut - verursachen bei Tieren, genauso wie bei Menschen chemische Veränderungen im Körper. Der Blutdruck schnellt in die Höhe, der Adrenalinpegel steigt, Stresshormone werden ausgeschüttet. Wenn wir das Fleisch dieser Tiere essen, konsumieren wir ihren hohen Blutdruck, ihren Stress, ihr Adrenalin und damit ihre Panik, ihre Trauer und ihre Wut. Sobald wir aufhören, das Fleisch dieser Tiere zu essen, kommen wir wieder mehr in Einklang mit uns und allem, was uns umgibt - Tieren, Menschen, unserem Planeten.
In Skinny Bitch beleuchtet Ihr auch das Thema des bisweilen kriminellen Lobbyismus, der zwischen der Nahrungsmittelindustrie und politischen Institutionen herrscht. Habt Ihr Reaktionen von den betreffenden Stellen erhalten?
Nein, aber ganz ehrlich: wenn wir nachts durch dunkle Gassen gehen, achten wir darauf, wer hinter uns läuft…
Welche kulinarische Sünde begehst Du am liebsten?
Auf dem Planeten Skinny Bitch gibt es keine Sünde und keine Schuldgefühle! Wir essen Cookies, Eis, Brot, einfach alles, was lecker ist – wir kaufen nur einfach bessere, gesündere Versionen davon als früher! In "Skinny Bitch" gehen wir genau darauf ein, was genau ein Nahrungsmittel qualitativ hochwertig macht und liefern eine Liste an "akzeptablem Junk-Food" mit.
Ohne welche Lebensmittel würdest Du keine einsame Insel betreten?
Früchte, Gemüse, Vollkornreis, Nüsse, Samen, Bohnen, Tofu, und jede Menge Trinkwasser. Das ist das absolute Minimum. Naja, und ein paar ungezogene Knabbereien dürften natürlich auch nicht fehlen.
Welche Cafes oder Restaurants könnt Ihr anderen Skinny Bitches empfehlen?
Es gibt eine großartige Website – www.happycow.net – auf der Restaurants weltweit mit einem guten veganen und vegetarischen Angebot und gelistet sind. Jedes Mal, bevor wir auf Reisen gehen, schauen wir zuerst bei Happycow vorbei, die zudem jede Menge vegane Rezepte online haben.
Mit welchem Gericht überzeugst Du einen eingefleischten Junk-Food-Fan vom "Skinny Bitch"-Way of Life?
Oh, es gibt so viele unglaublich leckere Sachen. Die besten stellen wir in "Skinny Bitch in the Kitch" (noch nicht in Deutschland erschienen; Anm. d. Red.) zusammen. Aber wenn ich mich jetzt entscheiden müsste würde ich wohl die Maccaroni mit "Käse" oder French Toast mit Pecan-Nüssen servieren.
Ist es Deiner Meinung nach ethisch korrekt, Haustiere zu besitzen, die mit beachtlichen Mengen an Fleisch gefüttert werden?
Meine beiden Hunde sind gesunde, glückliche, stramme Jungs, die mit ihrem veganen Futter bestens gedeihen. Jedes Tier kann mit einer gut durchgeplanten veganen Ernährung gut leben. Allerdings habe ich vollstes Verständnis für vegetarisch lebende Tierhalter, deren Schützlinge eventuell Fleisch brauchen. Manchmal ist eine rein vegane Ernährung nicht realisierbar. Trotzdem sollte man als vegan lebender Mensch nicht darauf verzichten ein Tier aus dem Tierheim zu holen, nur weil es Fleisch isst.
In den USA wird demnächst das Buch "Skinny Bastard" veröffentlicht, eine Art "Skinny Bitch" für Jungs. Worin unterscheiden sich die beiden Bücher?
Die Sprache ist auf eine männliche Leserschaft ausgerichtet, und statt Menstruationsproblemen werden zum Beispiel Prostatabeschwerden beleuchtet. Ansonsten sind die inhaltlichen Informationen dieselben. Ganz allgemein gelten für Männer, die gesund leben wollen die gleichen Ernährungsregeln wie für Frauen: Iss Früchte, Gemüse, Vollkornprodukte, Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte.
"Skinny Bitch-die Wahrheit über schlechtes Essen, fette Frauen und gutes Aussehen" erscheint am 1. November (Mosaik bei Goldmann; 7,95 Euro).
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