Gesundheit & Ernährung

GlutenunverträglichkeitWenn Getreide krank macht

FREITAG, 14.09.2012

Schlappheit, Atemnot, Bauchschmerzen, Durchfall, Darmschäden, Depressionen: Eine Glutenunverträglichkeit kann schwere Folgen haben. Und bedeutet meist einen langen Leidensweg. 

Was ist Glutenunverträglichkeit?

Bei wem eine Gluten-Allergie festgestellt wird, hat meist einen langen Leidensweg hinter sich, denn normalerweise dauert es sehr lange, bis die Diagnose feststeht. Manche Patienten verlieren an Gewicht, sind ständig müde oder leiden unter Durchfall und Schmerzen. Andere verfallen in Depressionen. So vielfältig wie die Symptome ist entsprechend eine Diagnose schwierig: Was den Betroffenen zu schaffen macht, ist eine überschießende Reaktion ihres Körpers auf Gluten. Dieses Eiweiß kommt in sehr vielen Lebensmitteln vor. Häufig tritt die Glutenunverträglichkeit gemeinsam in einer Laktoseintoleranz auf.

Gluten fast überall

Gluten ist ein Klebereiweiß und in vielen Lebensmitteln versteckt: Gewürzmischungen, Wurst, Joghurt, Ketchup und Süßigkeiten oder Vitamintabletten. Vor allem in Getreideprodukten ist der zerstörerische Stoff vorhanden: Weizen, Roggen, Hafer, Dinkel, Grünkern, Gerste, Kamut, Emmer und Einkorn und die Produkte daraus. Dazu zählen Brot, Nudeln, Müsli, Paniermehl, auch Bulgur, Malzkaffee und Bier.

Die Symptome

Über kurz oder lang kommt es bei einer unbehandelten Glutenallergie zu einer chronischen Entzündung der Dünndarmschleimhaut. Daraus folgen Mangelsymptome wie Ödeme, Blähungen, Anämien oder Schwäche. Da auch Vitamine nicht ausreichend aufgenommen werden, können sich Nachtblindheit, trockene Haut, Knochenstoffwechselstörungen und eine erhöhte Blutungsneigung einstellen. 

Keine Heilung - nur Linderung

Derzeit gibt es kein Medikament gegen Glutenunverträglichkeit. Nur eine komplett glutenfreie Ernährung verspricht Besserung. Doch es gibt zum Glück viele glutenfreie Produkte, die meisten im Reformhaus. Sie sind mit dem Symbol einer durchgestrichenen Getreide-Ähre gekennzeichnet. 

Glutenfreie Lebensmittel

Von Natur aus glutenfrei sind Kartoffeln, Milch, Fleisch und Fisch, Nüsse, Obst und Gemüse, Butter, Margarine und Öl. Auch naturbelassene Fruchtsäfte, Kaffee und Wein sind unbedenklich. Glutenfreie Getreide-Alternativen sind Reis, Hirse, Mais, Buchweizen, Amaranth und Quinoa. 

Strenge Diät

Wer unter Glutenunverträglichkeit leidet, muss sich strengstens und lebenslang an eine Diät halten, die alle glutenhaltigen Stoffe rigoros meidet. Nur so erholt sich die Darmschleimhaut und die Risiken der Langzeitfolgen sinken. Gleichzeitig sind Mineralstoff- und Multivitaminpräparate einzunehmen, damit die Nährstoffdefizite ausgeglichen werden.

Gefährliches Getreide: Bei manchen Menschen kann das in vielen Getreidesorten enthaltene Gluten Allergien auslösen.