Toiletten für Mädchen und Jungen – und bald auch für das dritte Geschlecht? In einigen Grundschulen in Bayern können Schüler künftig möglicherweise zwischen drei stillen Örtchen wählen.
Unisex-Toiletten gibt es bereits, zukünftig könnten Toiletten für das dritte Geschlecht folgen. Wie der “Münchner Merkur“ und die “tz“ berichten, gibt es aktuell zumindest an drei geplanten Grundschulen in Bayern die Überlegung, drei verschiedene Toiletten anzubieten: für Mädchen, für Jungen und für das sogenannte dritte Geschlecht.
Hintergrund ist der Beschluss des Bundestags, wonach im Geburtenregister neben “männlich“ und “weiblich“ die dritte Option “divers“ angegeben werden kann. Diese Option gilt für Intersexuelle, die sich weder dem weiblichen noch dem männlichen Geschlecht zugehörig fühlen.
Drittes Geschlecht: Grundschulen in Bayern als Vorreiter?
Konsequenzen aus dem Beschluss des Bundestages möchte den Berichten zufolge unter anderem die Gemeinde Pullach ziehen. “Wenn Sie schon neu bauen, dann sehen Sie doch gleich noch eine eigene Toilette vor für das dritte Geschlecht”, wird Schulplanerin Andrea Lehner von “tz“ und “Münchner Merkur“ zitiert.
Neben der Schule in Pullach seien zudem dritte Toiletten für die neu entstehenden Schulen in Garching und Taufkirchen im Gespräch. Ob die Planungen tatsächlich in die Realität umgesetzt werden und andere Schulen und öffentliche Einrichtungen folgen, bleibt abzuwarten. Laut Hanna Kollan, Gleichstellungsbeauftragte im Landratsamt, sei die Umsetzung aber “ein wichtiger Schritt, damit gerade transsexuelle und intersexuelle Menschen diskriminierungsfreier leben können“. Und laut der Zuständigen aus dem Referat Diversity beim Kreisjugendring München-Land, Eliza Skowron, dürfe das Thema nicht “nur auf Toiletten reduziert werden“, wie es ebenfalls bei “tz“ und “Münchner Merkur“ heißt.

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Gibt es an einigen Grundschulen demnächst eine zusätzliche Toilette für das dritte Geschlecht?