Anatomie der Vagina: Veränderung nach Geburt?

MONTAG, 25.11.2013

Auf eine Geburt folgt in der Regel ein verändertes Körperbewusstsein, was viele Frauen bereits im Vorfeld abschreckt. Doch was passiert wirklich und wie verändert sich die Vagina?

Es kursieren diverse Gerüchte um die Veränderung des Körpers und vor allem um die Vagina nach einer Geburt. Nicht selten befürchten Frauen, dass sich ihr Intimbereich aufgrund der enormen Ausdehnung nicht mehr zurückbildet, und schämen sich daher vor ihrem Partner. Das führt wiederum zu Frust in der Beziehung und im Bett. Der Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe, Univ. Prof. Dr. med. Werner Grünberger, kann werdenden Müttern und Frauen, die es noch werden wollen, einige Sorgen nehmen.

Bleibt die Vagina nach der Geburt erweitert?

Das beantwortet Grünberger ganz klar mit einem Nein. Es ist und bleibt ein Mythos, dass sich die Vagina nach einer Geburt nicht zurückbildet. Ganz im Gegenteil: Das weibliche Geschlechtsorgan ist äußerst elastisch und kann die zehnfache Vergrößerung, wie es bei der Geburt der Fall ist, problemlos aushalten. Schon nach kurzer Zeit bildet sie sich in ihre ursprüngliche Form zurück, weiß der Gynäkologe. Frauen mit einer trainierten Beckenbodenmuskulatur dürften allerdings eine schnellere Zurückbildung ihrer Vagina feststellen, als Frauen mit einer weniger starken Muskulatur.

"Junge Mütter sind oft verunsichert, weil Vagina und Scheidenverlauf nach der Geburt etwas anders aussehen und sich vor allem anfühlen. Das ist vollkommen natürlich und liegt daran, dass die Beckenbodenmuskulatur zunächst nicht mehr so fest und straff ist wie vor der Schwangerschaft", so Werner Grünberger gegenüber dem Familienportal "quax.at". Umso wichtiger ist es, dass werdende Mütter eine trainierte Beckenbodenmuskulatur haben. "Die enormen Veränderungen bilden sich nach der Entbindung innerhalb weniger Monate wieder komplett zurück", versichert der Facharzt.

Beckenbodentraining als Allheilmittel

Das Einzige, was sich nachhaltig verändern kann, ist der Scheidenkanal. Das hat allerdings keinerlei Einflüsse auf den Geschlechtsverkehr und auch optisch ist es von außen nicht erkennbar. Es macht sich lediglich beim Einführen des Tampons während der Regelblutung bemerkbar, da es sich etwas anders anfühlt. Doch auch dem kann man mit ausreichend Beckenbodentraining entgegenwirken. Und auch diese Tatsache kann Mut machen: Laut einer Umfrage bewerten rund 80 Prozent der frischgebackenen Mütter die körperlichen Veränderungen im Nachhinein als positiv.

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