Der Coitus interruptus gilt als nicht besonders sichere Verhütungsmethode. Zusätzliches Manko: Einen Schutz vor Geschlechtskrankheiten bietet diese Art der Verhütung auch nicht.
An und für sich wäre der Coitus interruptus, zu Deutsch: unterbrochener Geschlechtsverkehr, eine praktische und sehr einfache Verhütungsmethode. Doch in der Praxis sieht das leider anders aus: Das geplante Rausziehen des Penis aus der Vagina der Frau, bevor es zu einer Ejakulation kommt, funktioniert oft genug nicht rechtzeitig.
Warum der Coitus interruptus so häufig schiefgeht
Dass der Coitus interruptus als Verhütungsmethode eine hohe Fehlerquote hat, liegt vor allem daran, dass viele Männer – gerade in jungen Jahren – Probleme mit der Steuerung des Orgasmus haben und den richtigen Moment für das vorzeitige Rausziehen des Penis verpassen. Der Lusttropfen birgt ein zusätzliches Risiko: Die Flüssigkeit enthält ebenfalls befruchtungsfähige Spermien und kann bereits vor dem Orgasmus aus dem Penis austreten. Dadurch besteht die Gefahr einer ungewollten Schwangerschaft.
Geschlechtskrankheiten trotzdem möglich
Doch auch wenn ein Mann sich so gut unter Kontrolle hat, dass er seinen Penis tatsächlich vor der Ejakulation aus der Scheide der Frau zieht, ist der Coitus interruptus mit weiteren Risiken verbunden. Zwar ist eine Schwangerschaft in diesem Fall tatsächlich sehr unwahrscheinlich – die Gefahr einer Übertragung von Geschlechtskrankheiten bleibt aber weiterhin bestehen. Sexuell übertragbare Krankheiten wie Syphilis, Tripper oder Feigwarzen sind hochgradig infektiös. Deshalb reicht der Kontakt mit der Haut, vor allem mit den empfindlichen Schleimhäuten, aus, um die Krankheitserreger weiterzugeben.
Durch die Penetration können kleine Verletzungen entstehen, die häufig unbemerkt bleiben. Weil dadurch Krankheitserreger leichter in die Haut eindringen können, erhöht sich das Risiko einer Infektion.
Dasselbe gilt für die Übertragung des Humanen Immundefizienz-Virus (HIV): Obwohl vor allem das Sperma eines HIV-Kranken eine besonders hohe Virenlast aufweist, kann auch hier der Coitus interruptus eine Infektion mit dem HI-Virus nicht grundsätzlich verhindern. Kleine bereits vorhandene Verletzungen oder beim Sex entstehende Wunden, etwa beim Analverkehr, können also auch ohne Kontakt mit dem Sperma zu einer Infektion führen. Der Coitus interruptus ist deshalb – unabhängig von dem dürftigen Verhütungsschutz – vor allem dann nicht zu empfehlen, wenn Sie Ihren Sexpartner kaum kennen und nicht einschätzen können, ob er Geschlechtskrankheiten

Symbolbild: iStockphoto
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