Liebe & Lust

Laktosefreie Pille: Verhüten ohne Laktose

SAMSTAG, 25.05.2013

Wussten Sie, dass Verdauungsstörungen von der Anti-Baby-Pille kommen können? Sie enthält Milchzucker - problematisch für Frauen mit Laktoseintoleranz. Nun ist das erste laktosefreie Präparat auf dem Markt.

Laktose (Milchzucker) sorgt in medizinischen Kapseln, Tabletten und Dragees für den Zusammenhalt der Inhaltsstoffe. Das gilt auch für orale Verhütungsmittel: Wer die Anti-Baby-Pille schluckt und unter einer Laktoseunverträglichkeit leidet, hat schnell mit Blähungen, Bauchweh, Völlegefühlen oder Durchfall zu kämpfen.

Menschen mit einer Laktoseintoleranz fehlt das Enzym Laktase, das normalerweise im Dünndarm für die Spaltung und Verdauung von Milchzucker sorgt.

Mikropille ohne Laktose

Das Pharmaunternehmen "Jenapharm" hat nun auf dieses Problem reagiert und die erste laktosefreie Verhütungspille Deutschlands auf den Markt gebracht: "Enriqa". Die Laktose wurde dabei durch Zellulose ersetzt. Das mit 30 Mikrogramm Ethinylestradiol und zwei Milligramm Chlormadinonacetat niedrig dosierte Präparat wird über 21 Tage mit siebentägiger Einnahmepause angewendet. Es handelt sich um eine so genannte "Mikropille".

"Laktosefreie Medikamente verstärkt nachgefragt"

"Dieses Kontrazeptivum eignet sich besonders für Frauen mit angeborenem Laktasemangel oder mit schwerer erworbener Laktoseintoleranz", erklärt der Ernährungsphysiologe Gerhard Jahreis von der Friedrich-Schiller-Universität Jena.

Die verträgliche Laktosemenge sei individuell sehr verschieden. Zudem müsse Milchzucker in Lebensmitteln nicht deklariert werden - wie groß die Menge sei, die täglich aufgenommen werde, lasse sich deshalb schwer einschätzen. "So ist es verständlich, dass zunehmend laktosefreie Medikamente nachgefragt werden", so Jahreis.

Tipp: Welche Anti-Baby-Pille eine Frau verträgt, ist individuell verschieden. Fragen Sie am besten Ihren Frauenarzt um Rat. Eine Drei-Monats-Packung der neuen Mikropille kostet ca. 29 Euro.

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