Scheidenpilz durch Antibiotika: Schutz durch Bakterien

MONTAG, 30.12.2013

Scheidenpilz hat verschiedene Ursachen und kann unter anderem nach der Einnahme von Antibiotika auftreten. Milchsäurebakterien sollen eine Infektion verhindern können.

Antibiotika kommen häufig zum Einsatz, wenn Bakterien Krankheiten im Körper auslösen, beispielsweise bei einer bakteriell bedingten Erkältung, Bronchitis oder Angina. Weil die Medikamente jedoch die Scheidenflora negativ beeinflussen, kann in der Folge ein Scheidenpilz auftreten. Einem Wiener Gynäkologen zufolge können Milchsäurebakterien eine Erkrankung aber verhindern.

Antibiotika schaden der Scheidenflora

Wie die Nachrichtenagentur "Pressetext" berichtete, empfiehlt Dr. Johannes Seidel vom Wiener Institut Woman & Health, die Scheidenflora nach einer Antibiotika-Behandlung wiederaufzubauen. Der Experte erklärt, warum das wichtig ist: "Durch das Antibiotikum werden alle Bakterien im Körper zerstört, die schlechten, aber auch die guten, die für den reibungslosen Ablauf unserer Körperfunktionen notwendig sind." Einige dieser guten Bakterien sind Bestandteil der Scheidenflora. Diese verfügt natürlicherweise über einen sauren pH-Wert, der dafür sorgt, dass sich schlechte Bakterien in der Scheide nicht einnisten und vermehren können. Durch die Einnahme von Antibiotika steigt der pH-Wert jedoch deutlich an. Das führt dazu, dass sich Krankheitserreger vermehren, darunter auch die unterschiedlichen Pilzarten, die Scheidenpilz verursachen können.

Scheidenpilz verhindern – durch Milchsäurebakterien

Um dies verhindern zu können, sollten Frauen auch schon während einer Behandlung mit Antibiotika Maßnahmen ergreifen, die einer Schädigung der Scheidenflora entgegenwirken. "Um die Scheidenflora sauer zu erhalten, ist es wichtig, die Scheide schon während der Antibiotikaeinnahme zusätzlich mit Milchsäurebakterien zu versorgen", so Seidel. "Der optimale Beginn ist in der Mitte der Antibiotikakur." Milchsäurebakterien gibt es beispielsweise in Form von Scheidenkapseln, die Laktobazillen in hoher Konzentration enthalten. Laktobazillen produzieren unter anderem Milchsäure und sorgen damit für einen sauren pH-Wert.

Keine übertriebene Hygiene

"Zusätzlich zur Gabe von Scheidenkapseln ist es ratsam, den Intimbereich sanft zu reinigen und zu pflegen, auf keinen Fall mit alkoholhaltigen Lotionen ", empfiehlt Seidel. Am besten seien dem Experten zufolge Präparate, die ebenfalls mit Milchsäurebakterien angereichert sind. Dabei sollten Sie aber beachten: Eine übermäßige Hygiene schadet mehr, als sie nutzt. Eine zu häufige Reinigung des Intimbereichs, vor allem in Verbindung mit stark parfümierten Pflegeprodukten, kann die Scheidenflora aus dem Gleichgewicht bringen und damit ebenfalls die Entstehung von Scheidenpilz begünstigen.

Symptome von Scheidenpilz

Welche Symptome bei einem Scheidenpilz auftreten, hängt laut "Apotheken Umschau" von der Art der Erreger ab. Typische Pilzerreger sind beispielsweise Candida albicans oder Candida glabrata. Zu den häufigsten Symptomen des Vaginalpilzes gehören starker Juckreiz und ein Brennen im Schambereich sowie in der Vagina. Die juckenden Hautstellen weisen dabei oftmals Rötungen auf, auch können Hautausschläge oder Bläschen auftreten. Die Schleimhäute können zudem geschwollen und rissig sein. 

Auch ein vermehrter Ausfluss, der eine krümelige Konsistenz aufweist, kann ein Symptom von Scheidenpilz sein. Zusätzlich können teilweise starke Schmerzen beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr auftreten. Wie ausgeprägt die Symptome sind, hängt jedoch nicht nur von der Art des Erregers ab, sondern ist auch von Frau zu Frau sehr unterschiedlich.

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