Liebe & Lust

Verlobung verkünden - HochzeitsetiketteWir haben es getan!

MITTWOCH, 27.07.2011

Frisch verlobt? Wie das glückliche Paar die Neuigkeiten stilvoll verkündet, verrät "Das Hochzeitsbuch". fem.com hat einen exklusiven Auszug.

In "Das Hochzeitsbuch - Etikette für Brautpaare, Eltern, Trauzeugen und Gäste" fasst Autorin Claudia Seutter von Lötzen Hochzeitsetikette-Regeln von der Planungsphase einer Hochzeit über den Hochzeitstag selbst bis hin zu den Danksagungen zusammen (608 Seiten, 24,90 Euro z.B. bei amazon.de). fem.com hat einen exklusiven Auszug aus dem Buch, in dem die Autorin verrät, wie ein frisch verlobtes Paar die Nachricht stilvoll verkündet.

Die große Neuigkeit verkünden

Selbst, wenn Sie sich im Adrenalinrausch befinden, weil Sie sich soeben verlobt haben und es Ihnen unter den Nägeln brennt, mit ihren allerbesten Freunden Ihre Gefühle zu teilen, sollten Sie die gute Nachricht nicht Hals über Kopf überall herausposaunen. Denn auch hier gilt es, die Etikette und damit eine bestimmte Reihenfolge einzuhalten, nach der Sie  Ihr Umfeld informieren.

Zuerst kommen die Eltern
 
Erweisen Sie Ihren Eltern die Ehre und den Respekt, diese zuerst vom anstehenden Ereignis in Kenntnis zu setzen. Wohnen diese in der Nähe, machen Sie eine kurze Stippvisite. Müssen Sie auf das Telefon zurückgreifen, weil die Eltern beispielsweise weit von Ihnen entfernt leben, teilen Sie am Telefon jeweils beiden Elternteilen persönlich Ihre Hochzeitsabsichten mit. Überlassen Sie es insbesondere nicht Ihrer Mutter, die frohe Botschaft Ihrem Vater nach dem Telefonat sozusagen aus zweiter Hand zu überbringen.

Blumen und ein persönliches Gespräch
Überbringen Sie die frohe Botschaft höchstpersönlich, sparen Sie nicht an einem Blumenstrauß für die Schwiegermutter in spe, den Sie ausgewickelt beim Eintreten in die Wohnung oder das Haus übergeben. Als Blumenstrauß eignet sich für diesen Anlass ein Gebinde aus den Lieblingsblumen oder in der Lieblingsfarbe Ihrer Schwiegermutter, sofern Sie diese kennen. Weiße Blüten wie Callas, Chrysanthemen oder Lilien betrachten viele Menschen als Todes- oder Friedhofsblumen und sollten zu diesem Anlass nicht verschenkt werden, es sei denn, Sie wissen, dass Sie damit den Geschmack der Beschenkten treffen.
Auf keinen Fall dürfen Sie Ihrer Schwiegermutter rote Rosen mitbringen, die als Zeichen der Liebe ausschließlich für Ihre Freundin und spätere Frau vorbehalten sind. Wollen Sie Ihrer Freundin schmeicheln, bekommt diese während dieses Besuches auch einen Blumenstrauß - in diesem Fall gern rote Rosen - von Ihnen, den Sie zu Beginn des Treffens oder nach Verkündung der großen Nachricht  überreichen können.
Wenn Sie nicht wissen, ob Ihre zukünftige Schwiegermutter abergläubisch ist, sollten Sie keinen  Strauß mit dreizehn Stielen verschenken. Auch wenn Sie nach alter Sitte auf die Zahl dreizehn  besser verzichten, muss heutzutage ein Strauß nicht mehr aus einer ungeraden Zahl von Blüten gebunden sein.

Tipps für Patchwork-Verlobte

Haben Sie Kinder aus einer früheren Beziehung oder schon gemeinsame eigene Kinder, sind diese noch vor den Eltern die ersten, die Sie in Ihre Pläne einweihen. Es wäre ein großer Fehler, die Verlobung vor Ihren Kindern vorerst geheim zu halten, auch wenn Sie mit den besten Absichten handeln. Nichts verletzt Ihre Kinder mehr, als dass Sie womöglich von den Großeltern erfahren, dass die Mama oder der Papa heiraten wird. Setzen Sie sich daher mit Ihren Kindern zusammen und erzählen Sie ihnen von der bevorstehenden Änderung im Familienverbund. Vermeiden Sie es, zuerst ältere Kinder einzuweihen und diese zu bitten, erst einmal Stillschweigen gegenüber den jüngeren Geschwistern zu bewahren. Auch hier sind Konflikte vorprogrammiert. Seien Sie bei diesem Gespräch auf alle Reaktionen Ihrer Kinder gefasst. Beantworten Sie die Fragen Ihrer Kinder gewissenhaft, und nehmen Sie diesen im Gespräch deren Ängste und Nöte, wie das zukünftige Leben in der neuen Familienformation aussehen wird, bevor Sie den nächsten Schritt gehen und Familie und Freunde von Ihren Hochzeitsplänen in Kenntnis setzen. Es ist wichtig, dass Kinder darauf vorbereitet sind und sich in der neuen Situation wohl fühlen, wenn Verwandte und Freunde Sie in den nächsten Monaten mit Glückwünschen überhäufen.

Freunde und Familie
Nahestehende oder Ihnen wichtige Verwandte sollten Sie zuerst informieren: Geschwister, Nichten, Neffen, Großeltern, Patentanten und Patenonkel sowie Freunde der Familie, die eine enge Bindung zu Ihnen haben. Geben Sie Ihnen das Gefühl, dass sie eine wichtige Rolle in Ihrem Leben spielen und vermeiden Sie, dass sie von dem großen Ereignis aus zweiter Hand erfahren.
Enge Freunde werden Sie selbstverständlich sofort und persönlich informieren, andere per E-Mail, wieder andere erhalten erst mit der offiziellen Verlobungs- beziehungsweise Hochzeitsanzeige Kenntnis von der bevorstehenden Heirat. Alle Kommunikationsmöglichkeiten sind erlaubt und stehen im Ermessen des Brautpaares. Im Arbeitsumfeld sollten Sie daran denken, den Arbeitstag durch die Verkündung nicht zu lang zu unterbrechen, sondern lieber Kollegen und Vorgesetze kurz mündlich oder schriftlich zu informieren und ein gemeinsames Mittagessen vorzuschlagen, bei dem Sie ausführlich von der Verlobung berichten können.
Einige Personen werden sich vielleicht bei Ihnen beschweren, dass Sie sie nicht persönlich von Ihren Hochzeitsabsichten in Kenntnis gesetzt haben. Hier kommen Sie mit Ehrlichkeit am weitesten. Geben Sie zu verstehen, dass Sie aufgrund der Vielzahl der Personen nicht jeden, den Sie gern persönlich informiert hätten, vorab benachrichtigen konnten, und bitten Sie um Verständnis. Das ist der einzig probate Weg, eine derart missliche Lage zu entschärfen.
Claudia Seutter von Lötzen

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Der Ratgeber richtet sich an Brautpaare, deren Eltern, Hochzeitsgäste, Trauzeugen, Brautjungfern, Zeremonienmeister, Hochzeitsmanager und professionelle Hochzeitsplaner.

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