Die Liste der sexuell übertragbaren Krankheiten ist lang: Chlamydien, Syphilis und Gonorrhoe, Humane Papillomaviren, aber auch Filzläuse und Krätze können laut der Deutschen STI-Gesellschaft sexuell übertragen werden. Eine der vermutlich unangenehmsten Infektionen ist jedoch der Herpes genitalis. Er wird in der Regel durch den sogenannten Herpes-Simplex-Virus Typ 2, laut dem deutschen Ärzteblatt aber auch immer mehr durch oralen Typ 1 verbreitet.
Zu seinen Symptomen gehören laut der Deutschen STI-Gesellschaft kleine gruppierte Bläschen im Schambereich, in der Scheide, am Penis, oder auch im Mund oder am After. Diese verursachen häufig ein Spannungsgefühl oder einen starken Juckreiz. Sie platzen leicht und es kommt danach häufig zu einer Krustenbildung. Geschwollene Lymphknoten begleiten oft die Infektion.
Man unterscheidet zwischen der Primärinfektion und einem Rezidiv („Rückfall“). Die Erstinfektion ist meist die heftigste und kann sehr schmerzhaft sein. Sie sollte so schnell wie möglich behandelt werden. Bei einem Rezidiv sind die Symptome schwächer ausgeprägt als bei der Primärinfektion. Vor allem bei Männern kann ein Rezidiv auch völlig symptomlos oder mit sehr schwachen Symptomen verlaufen.
Bei einem Ausbruch verschreibt der Arzt in der Regel virushemmende Medikamente (Virustatika, z.B. Aciclovir), die zum Abheilen der Herpesbläschen führen. Spezielle Gels und Cremes lindern außerdem den Juckreiz und das Spannungsgefühl um offene und nässende Bläschen und fördern die Heilung.
Da die Viren nicht aus dem Körper verbannt werden können, kann es immer wieder zu einem Rezidiv kommen. Auslöser sind u.a. Stress, Schlafmangel, Sonne oder ein schwaches Immunsystem. Einzelne Ausbrüche können bei Mann und Frau mehrere Tage andauern. Bis die Bläschen vollständig abgeheilt sind, können bis zu zwei Wochen vergehen.
Klare Antwort: Nein. Bis zu 30 Prozent der weltweiten Bevölkerung (Männer und Frauen) tragen die Typ-2-Viren in sich. Die Erkrankung ist also weit verbreitet und hat nichts mit mangelnder Hygiene oder einem zweifelhaften Ruf zu tun. Theoretisch reicht schon ein Kuss aus, um sich zu infizieren.
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